5. Februar 2018

Etikettenschwindel: »Gedenken an Opfer des Nationalsozialimus«

Am Mittwoch, den 31.1.2017, war ich im Auto unterwegs. 
   Der Deutschlandfunk meldete eine Sendung aus dem Bundestag zum »Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus« (http://j.mp/2EcybAT). Dann aber ging es nur über den Holocaust.
   Waren das die einzigen Opfer des Nationalsozialismus’? Gehören nicht auch die sechzig bis siebzig Millionen Tote des Zweiten Weltkrieges dazu, die über zehn Millionen Vertriebenen? Jeder einzelne Tote war ein Mensch mit Hoffnungen, mit Wünschen, mit Leben. Im Tod sind wir alle gleich.
   Mein Vater hatte einen dreijährigen Sohn, mich. Er ist am Ende des Krieges gefallen. Ich habe ihn nie bewusst gekannt, habe keine Erinnerung an ihn. Gedanken zu seinem Tod habe ich jüngst zusammengestellt: http://blogabissl.blogspot.com/2017/11/dann-kam-mit-all-seiner.html . Polemisch gesagt: Ich kann ihn doch nicht als »Opfer« eines amerikanischen Scharfschützen hinstellen, oder?
   Ich meine, es ist Zeit, Schuld nicht in der Vergangenheit zu suchen sondern bei sich selbst. Als sechsundsiebzigjähriger Deutscher und Österreicher war ich nicht an der Varusschlacht beteiligt … und so fort.
   Wenn aber Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken, so bin ich mit verantwortlich. Da hilft es nichts, sie »Flüchtende« zu nennen. 
   Was sind wir doch für eine verlogene, mut- und gewissenlose Gesellschaft geworden!

Link hierher: http://j.mp/2Efcxvz =
https://blogabissl.blogspot.com/2018/02/etikettenschwindelgedenken-opfer-des.html

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