22. Dezember 2016

Fritz Noack

Bei meiner Recherche um das Kriegsdichtertreffen im Jahr 1936 stieß ich auf einen in der Wikipedia nicht genannten Widerstandskämpfer.

Fritz Noack (1905—1939)

Das »Fritzerhaus« in Erfurt ist nach ihm benannt (. Dort hängt eine alte hölzerne Gedenktafel, wie die Thüringer Allgemeine berichtete.
»Fritz Noack, 1939 von den Faschisten ermordet.
Sein Beispiel ist uns Vorbild und Verpflichtung«.

Freundlicherweise bekam ich am 20.12. diese Hinweise, »2010 haben Jugendliche in einem Projekt die Geschichte des Jugendhauses erforscht und die Informationen über Fritz Noack herausgefunden«, heißt es da.

Fritz Noack wird am 14. September 1905 in eine Arbeiterfamilie hineingeboren. Mit fünfzehn Jahren tritt er dem KJVD bei, dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands.
   1923 wird er mit 18 Jahren Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands, der KPD. In Erfurt engagiert er sich im Sinne marxistisch-leninistischer Werte für eine freie Jugend und die Rechte junger Menschen in Gesellschaft und Politik.
   Diese von ihm vertretenen Werte und durchgeführten Aktionen bringen Noack einerseits Beliebtheit, andererseits auch häufig die Arbeitslosigkeit. Unternehmern ist er mit seiner antikapitalistischen Einstellung ein Dorn im Auge. 

   In der Zeit von 1927 bis 1930 ist er überwiegend arbeitslos. Eine etwas längere Beschäftigung findet Noack schließlich beim Thüringer Volksblatt, einem KPD-Medium. 
   Er reist für ein halbes Jahr nach Moskau. Unter dem Namen Theodor Wiessner besucht er einen militärischen Lehrgang in der Sowjetunion. Ein gefälschter Pass für Ein- und Ausreise ist auf den Namen Hermann Pieper ausgestellt.
   Fritz Noack ist für die Aufklärung in der Reichswehr und im Polizeiapparat zuständig.
   1930 heiratet er – seine Frau Else hatte er bei seiner politischen Arbeit kennengelernt.
   1933 nach dem Brand im Reichstag in Berlin beginnt auch in Erfurt die Jagd auf Kommunisten. Fritz Noack wird von der Polizei gesucht und lebt in der Illegalität. Nur heimlich kann sich die kleine Familie treffen. Seine Kinder Gerda und Günter werden 1933 und 1934 geboren.
   Es ist der 25. Juli 1939, Fritz Noack arbeitet gerade auf einer Bausstelle, als ihn die Gestapo abführt. Er wird gefoltert und erpresst, bleibt aber standhaft.
   Am 1. August 1939 im Alter von 34 Jahre ermorden die Nationalsozialisten Fritz Noack auf dem Petersberg in Erfurt. Anschließend erhängen sie ihn in seiner Zelle, um einen Selbstmord vorzutäuschen.

Dort angegebene Quellen: 

• Artikel vom 15.9.1989 (Das Volk)
• EWZ [Erfurter Wochenzeitung] 30.11.1966 »Gute Traditionen« (daraus die Fritz-Noack-Gedenktafel)
• Thüringer Allgemeine 20.5.1992
• Thüringer Allgemeine 9.2.1995


Links:
• https://books.google.de/books?id=k0YvN5iEqJMC&pg=PA160&lpg=PA160&dq=Erfurter+Wochenzeitung&source=bl&ots=ecB2ADW_aX&sig=s6oirapRzPdeX_ablbAXH654P-o&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Fritz%20Noack&f=false
• Nicht Friedrich Noack

Link hierher (Permalink):
   http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/fritz-noack.html

2 Kommentare:

Rita hat gesagt…

Wieso eigentlich "Dr. Fritz Noack"? Wann und wo hat er promoviert?

Fritz Jörn (Fritz@Joern.De) hat gesagt…

Richtig. Es gab zwar einen Dr. Fritz Noack, einen Arzt in Berlin meine ich. Aber dieser war’s nicht. Da habe ich mich wohl getäuscht. – Fritz Jörn