24. Juni 2016

Ich bitte Sie – Endfloskeln

»Vielen Dank für dieses Gespäch«, so enden im Deutschen die meisten Interviews. Dann fällt die Klappe. Angelsächsische Gesprächspartner halten dieselbe dann aber nicht, sondern sagen: »Ich bitte Sie!« (z.B. Peter Bild) oder »Mein Vergnügen!« (z. B. Andrew Denison). Im Deutschen klingt das ungewöhnlich. Vielleicht sagte man: »Gern geschehen!«, »Gern!« oder frech: »Gerne einmal wieder!«, am besten gar nichts.
   Die Höflichkeitsfloskeln stammen aus dem Englischen: “You are welcome!” (“a little presumptuous”), “It’s my pleasure!”. Woher das »Ich bitte Sie« kommt? Für einen Deutschen klingt’s eher abfällig, selbstunterschätzend, wie »Aber ich bitte Sie!«. 
   »Ich bin so frei!«, das kommt nicht mehr vor.

http://www.businessinsider.com/the-number-one-mistake-people-i-interview-are-making-these-days-2012-2?IR=T

Engl. Phrasen: https://www.bu.edu/av/celop2/.../4600_stock_expressions.doc

Sprachglosse über das F-Wort. NZZ

Story (nicht über den Brexit): http://wtnh.com/2016/06/23/groom-bit-by-rattlesnake-during-wedding-photo-shoot/

Link hierher:
http://blogabissl.blogspot.com/2016/06/ich-bitte-sie-endfloskeln.html

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