22. November 2014

Deflation

Edward Yardeni
»Die Hauptquelle der Deflation innerhalb der Konsumentenpreise sind laut Yardeni seit 13 Jahren die sinkenden Preise für langlebige Güter (u. a. Computer, Handys, Kühlschränke, Möbel, Autos usw.). Diese sind im Euro-Raum seit dem Eintritt Chinas in die Welthandelsorganisation im Jahr 2001 um 2 % gesunken, in den USA um 12 %, in Großbritannien um 13 %, in der Schweiz um 21 % (seit 2005) und in Japan sogar um satte 44 %«, schreibt Michael Rasch, »Leiter Börsen und Märkte«, in der Neuen Zürcher Zeitung vom 22. November 2014 (intern. Ausgabe) und fragt: »Wirkt ultralockere Geldpolotik deflationär statt inflationär?«, hier der ganze Artikel.
   Edward Yardeni ist ein unabhängiger amerikanischer Berater, hier sein Blog, oben ein Bild von ihm, hier mehr über ihn.
   Ob er recht hat – wird man so bald nicht wissen. Gründe sind Meinungssache.
Siehe auch Geldmenge und Inflation – ein früher Versuch von mir, wo ich die ausgebliebene Inflation generell über das nicht knapper werdende Wareangebot erkläre. Wir haben genug, auch in den Geschäften – warum sollten wir mehr dafür zahlen?
   Dazu kommen neuerdings verringerte Energiekosten. So schreibt, wiederum Michael Rasch in einem Leitartikel vom 21. November (int. Ausgabe), über den »Zerfall der Erdölpreise als Treibstoff für die Weltwirtschaft« – seit dem Jahreshoch im Juni um »rund 30 %« – und nennt als Faustformel: Ein Preisverfall beim Erdöl um 10 % treibt die Weltwirtschaft um etwa 0,2 Prozentpunkte nach oben.
   Persönlich habe ich nichts gegen sinkende Preise. Technischer Fortschritt müsste dazu führen, allerdings erwarten sich davon alle hauptsächlich steigende Löhne und weniger Arbeitszeit. Ich meine, wir alle wären (sind?) mit einem stabilen Geldwert besser bedient, als mit stets steigenden Zahlen und verrinnenden Ersparnissen.

Dieser Post: http://blogabissl.blogspot.com/2014/11/deflation.html

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