22. Juli 2007

Sonntag, 22. Juli 2007 – Dorf, Heuen, Pohlers

Comme il faut ging es heute wieder um neun Uhr früh geputzt ins Hochamt ins Dorf. Die Kinder kannten das nun schon. So konnten wir uns ganz auf die Messe konzentrieren. Gisela – Protestantin – bekam sogar ein Lied zum Mitsingen: Lobet den Herren; und ein Evangelium mit biblischer Anti-Stress-Botschaft, adäquat bepredigt vom alten Pfarrer. Danach zum Grab, dem frisch beschnittenen und geschmückten (Bildausschnitt).

Und dann Sarner Dorffest in vormittäglicher Aufbaustimmung. Die Musik spielte schon, live die »Sarner Bauernjugend« in rot, und von der Konserve die Kastelruther Spatzen oder Schlimmeres mit Schlagern à la »In die Berge ist Partytime, ins Zillertal laden ein ...« Für die Kinder gabs Kletter-Hüpfburgen. Wir ließen’s bald sein und kehrten zu unserer Höllriegl-Routine zurück, dort im Garten das gewohnte Mittagessen (und einen riesigen Gamsbart, siehe Bild). Währenddessen mobiltelefonischer Kontakt mit Pohlers, die in Bonn um halb fünf und in Mainz um sieben losgekommen waren. Ihr Navigationssystem hatte sie hinter Ulm durch das Allgäu und zum Fernpass geleitet, dann aber doch weiter zum Brenner geführt. Nach verwirrendem Suchen hier im Sarntal kamen sie um drei Uhr da. Sie hatten schon gleich hinter Nordheim nach uns gesucht und sich zu guter Letzt sogar von der Haselbrunn-Mutter Auskunft geben lassen, wer die alte Frau kennt, weiß, dass kein noch so Einheimischer sie verstehen kann.

Fritz war mit Igor und Martina und ihren Eltern unten an der Leite beim Heuen, was vom Samstag übrig geblieben war. Dazu gleich eine Korrektur: Das Heu, das wir gesammelt haben, war Heu, nicht Grummet. Andere Wiesen wie etwa das Lehen erwarten schon ihren zweiten Schnitt – in ein paar Wochen –, allerdings wurde die relativ trockene Leite vor wenigen Tagen heuer zum ersten Mal geschnitten. Igor war wieder der große Heuträger und dann Steuermann seines Kleintransporters aus Einachs-Zugmotor und angeflanschtem Einachs-Anhänger. Hernach saßen wir dann alle gemütlich bei Kuchen, Tee und Almdudler am Hof. Sturm kam auf, im Tal hat es gewittert, hier nur ein paar große Tropfen geregnet.

Zu Abend waren wir mit Albert und Linda in der Pizzeria »Santnerhof« unter Reinsberg (Trienbachberg 9, 0471-625187), wirklich gut und gemütlich – sogar draußen (im Bild Albert, Stephan, Sylwia, Gisela und Linda). Gute Unterhaltung, Albert und sogar Linda brillieren wieder in ihrem Dialekt mit heiteren Zweideutigkeiten, und natürlich dem Tratsch aus dem Dorf. Der vor ein paar Jahren verstorbene Hofer von der gleichnamigen Pizzeria wird am Sarner Friedhof exhumiert, damit eine Vaterschaftsbestimmung gemacht werden kann einer jungen Dame, die gern erben möchte. Hofers beide Kinder waren tragisch verunglückt.

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